Ein Staatsakt, die Staatsoper Wien auf Tour in Japan mit Wagner, Mozart und Muti

OPER! Februar 2017

Eine der wichtigsten Figuren an diesem Opernabend in Yokohama sieht man gar nicht: den Maestro suggeritore, den Souffleur mit Dirigierverpflichtung. Der Neapolitaner Mario Pasquariello sitzt bei Mozarts Hochzeit des Figaro armeschwingend und Einsätze gebend im Kasten. Sein Urgroßvater Gennaro Pasquariello war vor dem Zweiten Weltkrieg ein berühmter Sänger neapolitanischer Lieder. Der Urenkel aber gehört seit 1994 der Wiener Staatsoper an und zählt längst zu den bemerkenswerten Persönlichkeiten dieses an besonderen Menschen nicht armen Hauses. Diskret, humorvoll und stets gut gelaunt, so sorgt er meist mit einem lockeren Witz vor der Vorstellung für Entspannung. Im Souffleurkasten ist er freilich konzentriert und fast so wichtig wie der Dirigent am Pult. Die Kollegen lieben ihn. Wenn man ihn reden hört, staunt man: Er spricht Florentinisch, also das feinste Hochitalienisch.

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Interview mit Riccardo Muti in Japan mit Mozart und der Staatsoper Wien

OPER! Januar 2017

Tokio, November – Riccardo Muti kommt im Januar mit dem Chicago Symphony Orchestra, dessen musikalischer Chef er seit 2010 ist, auf Tournee nach Deutschland mit Konzerten in Hamburg (14., 15.), Baden-Baden (25.) und Frankfurt (27.). Dirigieren tut er meistens nur Orchester, die er gut kennt und liebt: CSO, Wiener Philharmoniker, Berliner Philharmoniker, Münchner BR und das von ihm 2004 gegründeten Luigi Cherubini Jugendorchester. Szenische Oper dirigiert er selten, er bevorzugt konzertant. Eine Ausnahme wird Aida bei den Salzburger Festspielen im Sommer sein. Ein Einzelgänger ist er immer gewesen und jetzt mit 75 vielleicht noch eher. Er spricht oft vom Podium als „Insel der Einsamkeit“ Continua a leggere